Laufzeit
April 2021 bis August 2021
Ausgangsposition
Die Pandemie, die zum Zeitpunkt des Starts des Projekts Bewegung im Blick bereits mehr als ein Jahr andauerte, ging an den Besucher:innen des Jugend- und Stadtteilzentrums come2gether, einer Einrichtung der Wiener Jugendzentren, nicht spurlos vorbei. Sowohl physische als auch psychische Folgen waren bei den Stabilisierungsgesprächen zu spüren. Schlaflosigkeit, unspezifisches Unwohlsein, Bewegungsmangel und Antriebslosigkeit waren nur einige dieser Folgen.
Darum suchten wir ein Projekt, das auf der einen Seite einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gab, sich trotz Lockdown und Zugangsbeschränkungen mehr zu bewegen. Andererseits sollten auch andere Besucher;innen motiviert werden und Tipps bekommen, welche Möglichkeiten sie haben, sich trotz Pandemie zu bewegen.
Die Initiative zu diesem Projekt kam von der Männerberatungsstelle MEN, die auch die ersten Treffen mit den Jugendlichen moderierten.
Die Idee
Die Idee bei Bewegung im Blick war, dass Jugendliche Multiplikatoren werden. Sie sollen die Besucher:innen des come2gether motivieren, sich mehr zu bewegen. Außerdem sollen sie Möglichkeiten präsentieren, wo im Stadtteil die Ausübung des Sports möglich ist.
Es wurden drei Jugendliche, zwei junge Männer und ein Mädchen, gefunden, die die Sportarten Laufen, Gerätefitness und Basketball präsentieren wollten. Methodisch wurde mit Videoclips gearbeitet, die auf verschiedenen Ebenen verbreitet werden sollten:
Im Anschluss an die Ausstrahlung sollten MEN den Kontakt zu Sportvereinen herstellen, um den Jugendlichen ein Probetraining zu ermöglichen.
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Die Umsetzung
Mit der Produktion der Videos wurde gleich nach dem Lockdown im Mai 2021 begonnen. Gemeinsam mit den Darstellern wurde ein Konzept und ein Storyboard für die Dreharbeiten entwickelt.
Die Videos sollten aus zwei Teilen bestehen: Im ersten erzählen die Protagonist:innen darüber, wie sie zu ihrem Sport gekommen sind, warum sie ihn ausüben, was ihre Ziele sind und welche Auswirkungen die Sportart auf ihr Wohlbefinden hat. Im zweiten Teil wurden sie in ihrem Wohnumfeld beim Training gefilmt. Im Videoclip wurden die beiden Teile dann verschränkt.
Gedreht wurde im Saal des come2gether und im nahen Umfeld der Einrichtung (Kleingasse, Gestettengasse, Fiakerplatz, Rochuspark). Im Rochuspark befinden sich einfache Fitnessgeräte, die öffentlich zugänglich sind, am Fiakerplatz ein Basketballkäfig. Zum Einsatz kamen eine HD- und eine Go-Pro-Kamera. Jeder Video-Clip wurde an jeweils einem Nachmittag abgedreht.
Die Videoclips wurden in zwei Versionen produziert. Für die Ausstrahlung auf CU-TV wurde auf die Rechtelage der Musik keine Rücksicht genommen, weil der Sender für Urheberrechte bezahlt. Für die Verteilung auf den Sozialen Medien wurde Musik ausgewählt, die eine Common-License besitzen.
Welches Potenzial gibt es für die Weiterentwicklung?
Es gibt mehrere Ebenen, auf denen das Projekt weiterentwickelt werden kann:
Die Sportarten: Es werden andere Jugendliche gesucht, die ihre Sportart präsentieren wollen. Zu einem Boxer gab es bereits Kontakt, der aber leider kurzfristig absagen musste. Möglich ist ein Video über Fußball und über Tanzen. Nach weiteren Protagonist:innen wird noch gesucht.
Der Stadtteil: Gemeinsam mit den Besucher:innen wird der Stadtteil erforscht und nach Plätzen gesucht, an denen Bewegung oder die Ausübung einer Sportart möglich ist. So kann es zu kurzen Videoclips kommen, die die verschiedenen Plätze portraitieren.
Ziel ist die Produktion von weiteren Viedeoclips.
Das Training: Ein Teil der Kooperation mit MEN war die Bereitstellung von Trainern. MEN nimmt Kontakt mit Sportvereinen auf und organisiert ein bis zwei Trainings, die den Besucher*innen ihre Sportart vorstellen. Zu diesem Teil der Kooperation kam es bis Dato leider wegen der strengen Coronabestimmungen noch nicht, er wird aber im Frühjahr 2022 in Angriff genommen.