Der Besuch der Jubiläumsfeier des 5erHauses hatte unerwartete Folgen: Das Erstaunen, wie groß ein Jugendzentrum sein kann („...schau dir das an, wieso haben die hier so viel Platz...“), konnten unsere Jugendlichen direkt vor Ort bei den richtigen Leuten anbringen. Die Beschwerden und der Wunsch der Vergrößerung des Jugendtreff J.at am Volkertmarkt wurden lautstark artikuliert, mit Ideen und Plänen untermauert und auch gehört.
Mit Jahresbeginn 2015 konnten wir, durch Vermittlung unserer Geschäftsführerin Gabriele Langer, als Projektpartner an der Sustainability Challenge (eine zukunftsorientierte, innovative und interuniversitäre Ringlehrveranstaltung von Uni Wien, WU, TU, BOKU) teilnehmen. "Service Learning" nennt sich die Methode des experimentellen Lernens in dieser Lehrveranstaltung. Der Schwerpunkt liegt in der eigenverantwortlichen Arbeitsweise der Studierenden, in der Zusammenarbeit mit lokalen Projektpartnern und vor allem in der Bearbeitung von tatsächlich vorhandenen Bedürfnissen, Herausforderungen und Problemstellungen.
Pimp my Jugendtreff – mission possible?
Die gestellte Aufgabe umfasste folgende Zielsetzungen und Fragestellungen. Dabei war die Miteinbeziehung der tatsächlichen NutzerInnen vor Ort eine Grundvoraussetzung.
1. Technische Planung / Umbau:
Wie kann der Jugendtreff räumlich verändert und erweitert werden, so dass eine optimierte Nutzung für die Zielgruppen möglich ist? Welche Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden (Stakeholder, Zielgruppen, Verwaltung, Grundeigentümer, Finanzierbarkeit, Machbarkeit etc.)?
2. Klimatechnische Optimierung:
Welche Möglichkeiten gibt es im klimatechnischen Bereich eine nachhaltige, ökologische, umweltfreundliche Verbesserung der aktuellen Situation zu erwirken?
Interdisziplinäre Zugänge waren gefragt. Immerhin galt es sowohl Herausforderungen im technischen Bereich als auch im Planungsdesign – unter Berücksichtigung und Miteinbeziehung der jugendlichen Nutzer_innen und des Teams vom J.at – zu meistern. Im Sommersemester fanden 3 Workshops mit der Gruppe der Studierenden statt (gemeinsam mit acht Jugendlichen, dem Team vom J.at, Martin Richter aus der Verwaltungsabteilung und Vertreter_innen von der MA19), die einer Sammlung und Diskussion der unterschiedlichen Bedürfnisse, Vorstellungen und Möglichkeiten diente. Unser Ziel war ein Plan, der den starken Fokus auf Machbarkeit hat.
Nach der Sammlung begann die Planungsphase der Studierenden und ein interessantes, intensives Entwurfs-Ping Pong – viele Mails mit Entwürfen, Telefonate, Besprechungen, Rücksprachen mit dem Team, mit den Jugendlichen usw. Unser aller Mehrwert und Lernerfahrung war diese intensive Auseinandersetzung, die Diskussion und Argumentationslinien der verschiedenen Professionen. Unsere Jugendlichen haben sehr konkrete Pläne und Vorstellungen, wie das J.at optimiert werden kann, und bekamen hier die erstmalige Möglichkeit ihr Expert_innenwissen an Studierende weiterzugeben. Und sie sahen ein zeitnahes Ergebnis ihres Engagements.
Die Studierenden zeigten sich von dem konkreten Ideenreichtum und der Diskussionskultur der beteiligten Jugendlichen begeistert. Und auch für mich war es eine besondere Lernerfahrung: Wann hat frau schon die Gelegenheit so konkret an der Zukunft der „eigenen“ Einrichtung mitzuplanen?! Zudem ist der letzte Entwurf einer, der auch realistisch in der Umsetzung wirkt und nun die Basis für weitere Schritte bildet...
to be continued :-)
Susi Schrott, Jugendtreff J.at