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9. November 2022

So sind wir!

Die Träume der Jugend

"Ich will nicht nur berühmt werden, ich will iconic sein!" Davon träumt Roula, sie ist 15 Jahre alt und Modeschülerin. Sie besucht wie ihre Freundinnen Paulina und Frida auch gerne die Wiener Jugendzentren, genauer gesagt das flash Mädchen*café. Die drei Mädchen haben, wie auch eine weitere Freundesgruppe aus Floridsdorf, bei einem Fernseh-Dreh der ORF-Sendung "kreuz und quer" mitgemacht.

Wie wollen sie leben? Wonach sehnen sie sich? Woran hängen sie ihr Herz? Die Regisseurin Jennifer Rezny hat die Jugendlichen getroffen, sie in ihrer Freizeit begleitet und mit ihnen über ihre Werte, Lebensentwürfe, ihre Sorgen und ihre Träume für die Zukunft gesprochen.

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Auch Frida, 14, träumt bereits groß. Sie ist Hobby-Künstlerin und möchte das auch in Zukunft machen. Was ihr an der Kunst so gefällt, weiß die Schülerin bereits genau: "Das Beste ist, dass du machen kannst, was du willst. Es gibt keine Vorschriften." Beim Lernen in der Schule tut sich Frida ihrer Einschätzung nach schwer. Sie weißt oft nicht mehr, wie sie lernen soll. Ideen, wie es mit dem Lernen besser klappen könnte, holt sie sich unter anderem auf Social Media, vor allem auf TikTok.

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Einen klaren Berufswunsch gibt es auch schon bei Paulina. Sie will ebenfalls in die künstlerische Richtung gehen und Schauspielerin oder Musikerin werden. Dass die 13-Jährige, die in ihrer Freizeit auch gerne Skateboard fährt und Karaoke singt, irgendwann vielleicht auch mal einen anderen Beruf wählen muss, beschäftigt sie: "Was mir Angst macht ist, dass ich einen Job bekomme, der mir einfach nicht gefällt. Und es gibt sehr viele, die mir nicht gefallen würden."

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Werde ich meine Ziele erreichen?

Die drei Mädchen denken viel über die Zukunft und darüber nach, wie die Welt einmal aussehen wird, in der sie erwachsen sind. "Werde ich es überhaupt schaffen meine Ziele zu erreichen, bevor die Welt untergeht?", fragt sich etwa Roula. Dass Jugendliche wie Roula, Frida und Paulina bereits viele Sorgen und auch Ängste haben, können Erwachsene oft nicht verstehen. Auch Roula ist davon genervt: "Wenn jüngere Menschen wie wir sagen, dass wir unter Stress stehen, zu viel nachdenken oder nicht schlafen können, sagen die Erwachsenen oft, dass wir ja noch keine Probleme haben können. Aber jeder hat andere Gründe traurig zu sein." Die 15-jährige Modeschülerin glaubt auch, dass Freund:innen in diesem Zusammenhang eine sehr wichtige Rolle spielen. "Freundschaft ist nicht nur lachen und Spaß haben. Man muss sich auch gegenseitig umeinander kümmern."

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Füreinander da sein

Wie wichtig Freundschaften im Leben sind, wissen auch Melissa, Julijan und Levente, die sich ebenfalls vor die Kamera getraut haben. Alle drei wohnen in Wien, Floridsdorf, begeistern sich für Deutsch-Rap und besuchen regelmäßig den Jugendtreff Mitterhofergasse. Aber was macht eine gute Freundschaft eigentlich aus? Levente ist 17 Jahre und macht eine Lehre als Feinkostfachverkäufer. Er hat eine genaue Vorstellung darüber, was einen guten Freund ausmacht. "Ein guter Freund ist loyal und hat Respekt vor dir. Wichtig ist, dass wir füreinander da sind, wenn wir Probleme haben." Auch er hat Träume und Pläne für seine Zukunft. Er will sich ständig steigern und später einmal Abteilungsleiter oder Regionalleiter werden. Gute Freunde können ihm dabei helfen: Wenn du eine Freund hast, der dich unterstützt, kommst du weiter. Jemand, der dich "pusht" und sagt, mach weiter, zieh's durch!"

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Für Melissa sind Freundschaften ebenfalls sehr wichtig. Die 14-jährige Schülerin, die leidenschaftlich gerne singt, hatte mit geringem Selbstbewusstsein zu kämpfen. Grund dafür sind auch die Sozialen Medien, wo es viele Schönheitsideale gibt und Perfektion vorgetäuscht wird. Melissa hat sich dadurch schlecht gefühlt, doch eine gute Freundin hat ihr dabei geholfen: Sie hat mir gezeigt, dass ich bin wie ich bin und schön bin wie ich bin. Jetzt akzeptiere ich mich.

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Entdecken, was die Jugendlichen an Ideen mitbringen

Für die Jugendlichen spielt sich ein großer Teil ihres Lebens in den Sozialen Medien ab. Das sollten auch die Erwachsenen akzeptieren und vor allem ernst nehmen, meint Magdalena Mangl. Sie war mehrere Jahre Leiterin des flash Mädchencafés und ist nun pädagogische Bereichsleiterin im Verein Wiener Jugendzentren. Auch sie war Teil der ORF-Reportage und sagt zum Thema Jugendliche und Soziale Medien: "Oft wird sich darüber lustig gemacht, dass die Jugendlichen nur noch auf ihren Handys sind und sich alles auf Social Media abspielt. Aber in Wirklichkeit können sich die Jugendlichen auf ihrem Handy aktivistisch für ihre Zukunft einsetzen oder eine Beziehung entstehen lassen. Da ist es einfach wichtig ein bisschen hinter die Kulissen zu blicken und zu entdecken, was die Jugendlichen an Ideen mitbringen."

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Wie bei Melissa brennt auch Julijans Herz für die Musik. Der 15-Jährige ist Rapper und schreibt seine eigenen Texte. Es ist für ihn eine Art Ventil, um Gefühle zu verarbeiten: "In der Musik kann ich Aggressionen und Träume rauslassen. Wenn ich mal Herzschmerz habe oder etwas durchmache, kann ich frei Texten und einfach loslegen." Geht es nach Julijan, sollen seine Texte irgendwann mal von sehr vielen Leuten gehört werden. Er möchte "groß" und "fame" werden, womit in der Jugendsprache Ruhm gemeint ist. Es ist sein großer Traum berühmt zu werden, trotzdem stehen Familie und Freunde bei ihm über allem.

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Die Träume und der Ideenreichtum der Jugendlichen sind groß, ihre Sorgen und Ängste aber ebenso, weshalb sie gehört und ernstgenommen werden sollten. Levente appeliert am Ende des Beitrags an alle junge Menschen: "Wenn ihr einen Traum habt, einfach durchziehen!" Auch Frida war es wichtig, den Erwachsenen noch etwas zu sagen: "Hört uns zu, denn wir haben wirklich gute Ideen, die ihr auch wirklich gut brauchen könnt!"

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