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18. März 2020

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Listen!

Die Corona-Quarantäne ist vorbei, unsere Musiktipps bleiben. In unserer Rubrik „listen“ stellen wir euch jede Woche eine Künstlerin oder einen Künstler vor, von dem denken, dass ihr sie euch gefallen könnten und die ihr unbedingt kennen solltet.

Teil 24: Blockparty mit Slav und Gästen (https://fm4.orf.at/player/20210415/4SP/1618509616000)

Leider ist es schon sehr lange nicht mehr möglich, einen Klub zu besuchen oder auf ein Konzert zu gehen. FM 4 bemüht sich schon länger, ein wenig Normalität in der Krise herzustellen. Ob sie jetzt DJanes oder DJs dazu einladen, einen ganzen Programmtag ihre neuesten Mixes zu präsentieren, ob sie ihr alljährliches Geburtstagsfest On-Line mit großartigen Konzerten zelebrieren, oder, so wie in der neuesten Reihe auf FM 4, lädt der Sender Hip-Hop-Künstler:innen aus Österreich zu einer Blockparty in den großen Sendesaal des Funkhauses. Den Anfang machte letzte Woche Eli Preis und ihre Crew, gestern lud der Wiener Rapper Slav zur Blockparty. Mit von der Partie waren unter anderem Yugo, früher bekannt als Yugo Ürdens, T-Ser, Bibiza und DJ Vienca.

Das Konzert kannst du noch bis nächsten Donnerstag unter https://fm4.orf.at/player/20210415/4SP/1618509616000 nachhören, dann kommt eine neue Blockparty

Teil 23: Das FM4-Geburttagsfest (fm4.orf.at)

Am 16. Jänner 1995 um 19.00 ging zum ersten Mal der Sender FM4 on air. Seit damals haben alle, die sich für Musik abseits des Mainstreams interessieren, eine neue Heimat gefunden. Österreichische Bands wie Wanda, Bilderbuch, Ja Panik oder Granada konnten auf diesem Sender ihre Karriere starten. Und bis heute suchen die Verantwortlichen vom FM4 nach, neuen spannenden Acts, auch in Österreich.

Jedes Jahr um den 16. Jänner feiert der Sender seinen Geburtstag mit einem großen Konzert. Zuerst noch als Open-Air in der Arena, in den letzten Jahren in der Ottakringer Brauerei. Heuer wird das Konzert coronabedingt ins Internet verlegt.

Am Freitag, dem 22. Jänner werden unter anderen Ja, Panik ihre neue Nummer präsentieren, der Rapper Yugo hat versprochen einen ganz speziellen Ohrwurm der jüngeren FM4-Geschichte zu covern und Camo & Krooked werden ihren DJ-Slot ausnahmsweise in die Tageszeit verlegen.

Weiters zu hören sein werden Anger, Chilly Gonzales, Mira Lu Kovacs, Granada, Leyya und viele andere Künstler:innen. Also nicht vergessen: Am 22. Jänner auf FMS.orf.at gehen zuhören und mitfeiern.

TEIL 22: Mynth (https://www.youtube.com/watch?v=iauFLNsxlio)

Einen kleinen Teil Weges des Elektropop-Duos Mynth durfte das come2gether begleiten. Im Zuge des Projekts „Cash for Culture“ unterstützte der ehemalige Leiter des Jugend- und Stadtteilzentrums Jörg die Produktion des ersten Videos der Zwillinge Giovanna und Mario Fartacek, die hinter Mynth stecken.

Im Jahr 2017 wurde Mynth mit einem Amadeus in der Kategorie „Electronic/ Dance“ ausgezeichnet und gehört seit einigen Jahren zum fixen Bestandteil der kreativen, österreichischen Musikszene. Eigentlich wollten Giovanna und Mario Fartacek jetzt ihr neues Album im großen Rahmen präsentieren, leider machte ihnen die Situation rund um Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Aus der großen Präsentation wurde nichts, was sehr schade ist, denn das neue Album „Shades“ hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.

Auf „Shades“ wurde das Duo kurzfristig zu einem Quartett erweitert, was dem Sound mehr Tiefe und Differenzierung verleiht. Für die Texte des Albums ist Giovanna verantwortlich und fand in den unterschiedlichen Schattierungen der Farbe Grün ein Konzept, das die Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen ermöglichte. Eines, das vielleicht sogar eine Gemeinsamkeit bei vielen Titeln ist, ist Sehnsucht. Sehnsucht nach Reisen, Sehnsucht nach Sicherheit, Sehnsucht nach intensiven Erfahrungen.

Musikalisch haben sich Mynth weiterentwickelt. Auf „Shades“ dominiert eine gewisse Melancholie, getragen von Giovannas markanter Stimme. Der Sound wurde gefälliger und chartskompatibler. Manchmal klingt das Album wie Morcheeba oder Kosheen mit einem Schuss Fleetwood Mac und Billie Eilish.

Unser youtube-Tipp ist der Opener des Albums mit dem Titel „Tulum“.

TEIL 21: Irie Révoltés (https://www.youtube.com/watch?v=AZ_Pkgi5K70)

Es gibt wenig Bands, die ihre politische Einstellung offen vor sich hertragen. Aktuell ist Feine Sahne Fischfilet so eine Band, in den siebziger Jahren kann man sicher Ton Steine Scherben dazu zählen. Im Jahr 2000 wurde Irie Révoltés in Heidelberg gegründet, die auch in diese Kategorie fällt. Typisch für sie sind Texte in Deutsch und Französisch.

Was sie von Feine Sahne Fischfilet und Ton Steine Scherben unterscheidet, ist die musikalische Vielschichtigkeit. Auf eine solide Basis aus Punk baut Irie Révoltés ein Gebäude aus Dancehall, Reggae, Hip Hop und Ska. In ihren Texten treten sie gegen jede Art von Diskriminierung auf, entwerfen alternative Lebensmodelle und machen aus ihrer Einstellung zu Autoritäten kein Hehl.

Die Band bestand von 2000 bis 2017, trat dabei nicht nur auf großen Festivals in ganz Europa auf. Sie spielten auf den Demonstrationen rund um den G20 Gipfel und unterstützten unterschiedliche politische Projekte.

Mit ihrem letzten Album „Irie Révoltés“, das 2015 erschienen ist, fand die Band endgültig zu einem eigenen Stil. Die neun Musiker rund um die Brüder Pablo und Carlos Charlemoine schafften eine Synthese von Rock Riffs, Hip Hop-Beats und Keyboard, die von einem Bläsersatz in Richtung Dancehall geführt wird.

Unser Web-Tipp zeigt den Film über das Abschlusskonzert im Dezember 2017 in Mannheim.

TEIL 20: Lamila (https://www.facebook.com/lamilamusic/ )

Die älteren unter Euch werden sich vielleicht noch an eine etwas schüchterne Praktikantin mit einer großen Stimme erinnern können, die vor einigen Jahren im come2gether arbeitete. Sie hieß Camilla, verließ am Ende ihres Praktikums das Jugend- und Stadtteilzentrum, hielt aber immer wieder losen Kontakt zu uns.

Letztes Jahr gründete sie gemeinsam mit der Kontrabassistin Ines Fuchs und dem Gitarristen Alexander Hoffmann das Trio Lamila und absolvierte mit ihrer Band einige Konzerte. Den erste Corona-Lockdown nutzten sie, regelmäßig Coverversionen von bekannten Songs auf facebook zu veröffentlichen.

Im Juni erschien die erste Single, Dandelion Crown: (https://www.youtube.com/watch?v=uGgXu-XXLfM), mit dem es Lamila zum Act des Tages auf FM4 schaffte. Jetzt veröffentlichten sie vor wenigen Tagen ihre zweite Single Mammoth Tree (https://www.youtube.com/watch?v=QcFOwT8-2hg&feature=youtu.be&fbclid=IwAR1lPa-MxDJi5nrCv3E3zcjd_pHELHNhVKgw1H7d_OeLr8IV3vERT-87V34). Wie schon auf Dandelion Crown dominiert Camillas einfühlsame Stimme, die von einer Folk-Gitarre von Alexander Hoffmann im Stil von Simon & Garfunkel unterstützt wird. Dazu setzt Ines Fuchs´ Kontrabass lyrische Akzente. Auch wenn man nicht unbedingt auf Folk-Musik steht, sollte man sich unbedingt den Song anhören.

TEIL 19: Der Kultursommer Wien 2020 (https://www.kultursommerwien.at)

Der Coronavirus hat heuer viele Festivals verhindert. Nova Rock und Frequency? – Abgesagt. Donauinselfest? – Bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Salzburger Festspiele? – Radikal reduziert. Nur Wien hält wie ein gallisches Dorf dagegen. Es veranstaltet seit Anfang Juli noch bis Ende August den Kultursommer Wien. An mehr als zwanzig Plätzen treten von Donnerstag bis Sonntag Künstler:innen aus verschiedenen Genres auf.

Das Spektrum reicht Theater über Pop, Rock , Indie und klassischer Musik bis hin zu Zirkus und Straßentheater. Der Kultursommer Wien zeigt, welch kreatives Potential in Wien vorhanden ist und was für großartige Künstler:innen in dieser Stadt wohnen. Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen gratis, auf den großen Bühnen kann man einen Platz reservieren.

Du hast noch zwei Wochen Zeit! Rasch auf die Homepage schauen, Act aussuchen und gemütlich an einem Tisch oder im Liegestuhl den Auftritt genießen. Selbstverständlich wird bei allen Veranstaltungen auf Abstand und Hygiene geachtet.

TEIL 18: Gustav (https://www.facebook.com/GUSTAV.me/)

Eva Jantschitsch ist eine vielseitige Musikerin. Neben der Band Gustav, in die sie neben den beiden fixen Mitgliedern Elise Mory am Keyboard und Oliver Stotz an der Gitarre immer wieder Kolleg:innen einlädt, arbeitet sie auch für Film und Theater. Sie studierte an Akademie für angewandte Kunst Mediengestaltung und digitale Kunst, wandte sich aber bald der Musik zu und experimentierte vor allem mit elektronischer Musik.

Für ihre Arbeiten erhielt viele Preise und Auszeichnungen (FM4 Alternative Act des Jahres 2005, 2013 Österreichischer Filmpreis, Kategorie Beste Musik, 2013 Nominierung für den Theaterpreis Nestroy). 2015 erarbeitete für das Theater Werk X in Meidling gemeinsam mit ihrem Kollegen Knarf Rellöm eine Neufassung der Proletenpassion. Das 1976 uraufgeführte Stück versucht in sechs Stationen der „Geschichte der Herrschenden“ eine „Geschichte der Beherrschten“ gegenüberzustellen.

Gustav hat die Musik behutsam aktualisiert, der Originaltext von Heinz R. Unger wurde ergänzt. Wer Lust hat, kann Auszüge aus dem Stück im Rahmen des Kultursommers Wien am Donnerstag, den 13. 8. In Oberlaa und am Freitag, den 14. 8. auf der Donauinsel sehen. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung im Internet unter www.kultursommerwien.at ist erforderlich.

TEIL 17: Die FM4 Stay at home Sessions (https://fm4.orf.at/tags/stayathomesessions/?page=2)

Während des Lock-Downs waren die österreichischen Künstler:innen arbeitslos. Auftritte waren verboten, die Konzertlokale geschlossen, Proben durch die Abstandsregeln beinahe unmöglich gemacht. Viele Musiker:innen nutzten die Zeit, um ihre Erfahrungen künstlerisch umzusetzen und produzierten neue Songs.

Der Radiosender FM4 machte aus der Not eine Tugend und lud österreichische Künstler:innen zuerst zu Wohnzimmerkonzerten und, nachdem die strengen Vorschriften gelockert wurden, zu Auftritten in seine Studios ein. Die Konzerte unter dem Titel „Die FM4 Stay at home Sessions“ wurden aufgezeichnet, gesendet und auf der Homepage veröffentlicht. Dort finden sich Geheimtipps wie Avec, Anger oder James Hersey neben arrivierten Künstler:innen wie zum Beispiel Nino aus Wien, 5KHD und My ugly Clementine.

Ob und wie das Popfest Wien heuer stattfinden wird steht noch in den Sternen. Die Stay at home Sessions von FM4 sind ein kleines Trostpflaster.

Unser Tipp zu reinhören: Yasmo und die Klangkantine. Und was ist Dein Tipp?

TEIL 16: Kaiser Franz Josef (www.youtube.com/watch?v=NYuaxpwC8ls )

Ein Kaiser hat eine Mission. Länder erobern, sein Volk regieren, eine Kaiserin heiraten. Außer man heißt Kaiser Franz Josef. Dann hat man entweder knapp vor dem Verlust abgedankt oder man zieht zu dritt durch die Lande und verkündet die frohe Botschaft: Rock´n´Roll lebt!

Und genau das hat das Wiener Trio seit dem Erscheinen ihres letzten Albums „Make rock great again!“ gemacht. Fast zwei Jahre tourte die Band durch die Welt, fand sich dann Mitte 2019 im Studio ein, um eine neues Album aufzunehmen. Der Titel des Werkes, nämlich „III“ dürfte einerseits eine kleine Verbeugung vor den Heroen des Metals Led Zeppelin sein. Es ist das dritte Album von Kaiser Franz Josef. Der Titel kann aber auch auf die Anzahl der Musiker in der Band hinweisen.

Das Album schließt dort an, wo „Make rock great again!“ aufgehört hat und hat alles, was ein Rockalbum braucht und auch ein wenig mehr: Treibende Beats, verzerrte Gitarren und eine charakteristische Stimme, die sich über das ganze Album legt. Manchmal nehmen sich die Herren von Kaiser Franz Josef auch eine wenig zurück und gehen es ein wenig langsamer an, wie zum Beispiel bei „Ring to the bone“.

Thematisch versucht die Band mit ihren Songs eine Art Bestandsaufnahme der Welt aus ihrer Sicht. Nichts weniger kann man von einem Kaiser erwarten. Mit „III“ ist Kaiser Franz Josef ein Album gelungen, das sich in die Tradition der großen Rockalben einreihen wird. Es erscheint am 17. Juli. Kaiser Franz Josef waren heuer für einige Festivals gebucht, so auch für das Nova-Rock, das heute hätte beginnen sollen. Das Nova-Rock ist bedingt durch Corona abgesagt, doch vier Bands treten am 12. Juni in einem Live-Stream auf: Kaiser Franz Josef, Seiler und Speer, Black Inhale und Reverend Backflash. (https://www.redbull.com/at…/events/nova-rock-2020-livestream)

TEIL 15: Lady Bitch Ray (https://www.youtube.com/watch?v=mpl4nw4Toy0, https://www.youtube.com/watch?v=UHGMqURnF3s)

Zwei Links in der Headline? Warum? Weil man Lady Bitch Ray nicht nur auf Musik reduzieren kann. Denn sie ist mehr als eine Rapperin. Ihr Anliegen ist es, mit ihren feministischen, sexuellen Themen ihrer Kunst, die tradierten, antiquierten Rollenmuster zu entlarven.

Dass Rap nicht nur mit Diskriminierung, Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus provozieren muss, beweist die deutsche Musikerin und Linguistin Reyhan Şahin, besser bekannt unter ihrem aka Lady Bitch Ray. Die Konzeptkünstler provoziert mit expliziten, sexualisierten Texten.

Mit ihren radikalen Lyrics hält sie der Gesellschaft, die Sexualität nur aus der männlichen Sicht gewohnt ist und so auch akzeptiert, einen Spiegel vor. In ihren Songs versucht Lady Bitch Ray diskriminierende  Phrasen und Ausdrücke zu reframen und ihnen eine neue Bedeutung zu geben.

Mit ihren Aktionen und Songs geht sie immer einen Schritt weiter als die Pop-Ikone Madonna. Lady Bitch Ray ist in ihrer Sprache radikaler und in ihrer Performance exzessiver. Sarah Ulrich charakterisiert die Künstlerin in ihrem Text in der Anthologie „These Girls“ so: „… ob man ihre Musik mag oder nicht, Lady Bitch ist zweifellos die Frau, die der prüden deutschen sexistischen Moral den wohl klügsten Mittelfinger in den Hintern steckt.“

TEIL 14: Esra Özmen (https://www.youtube.com/watch?v=tTxaR13wirE)

Esra Özmen, die gemeinsam mit ihrem Bruder Enes das Dou EsRAP bildet, ist aus der österreichischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Mit ihren Texten artikuliert sie, was viele Kids der dritten Generation bewegt: Wo bin ich zu Hause? Was macht es mit mir, in einer Stadt wie Wien aufzuwachsen? Welche Sprache muss ich sprechen, damit ihr mich versteht? Sprache ist für sie ein wichtiges Instrument, für ihre Songs verwendet sie Deutsch und Türkisch.

Letztes Jahr beeindruckte sie das Publikum bei der Eröffnung der Wiener Festwochen mit ihrer neuen Interpretation des Arbeiterliedes „Die Arbeiter von Wien“, heuer hätte sie gemeinsam mit dem Bassisten von Naked Lunch, Herwig Zamernik, das Programm für das Pop-Fest-Wien gestaltet. Das kann wegen Corona leider nicht wie geplant stattfinden, aber die beiden arbeiten bereits an einer Lösung.

Im Programm des Pop-Fest 2018 schreibt sie über sich: „Ich bin nicht nur die Esra, ich bin ein Teil der Gesellschaft. Ich trage ihre Diskriminierungen, das System des Rassismus undsoweiter undsofort, deswegen seh ich in meiner Arbeit auch die Verantwortung, das mit meiner Gesellschaft zu teilen. Es gibt unbequeme Wahrheiten, die wir nicht hören wollen, und Rap schafft hier ein Gehör, wo er sagt: ‘Jetzt. Ich ruf aus dem Keller, und die ganze Welt hört zu.’ Unbequeme Wahrheiten, Baby.“

Am 22. Mai erscheint der neue Song von EsRAP mit dem Titel „Yalla Habibi“.

TEIL 13: Alicia Edelweiss (https://www.youtube.com/watch?v=v7IiP8Rz_3g)

Dass Wien erstaunliche Musikerinnen und Musiker beheimatet, ist seit dem Popfest kein Geheimnis mehr. Eine davon ist Alicia Edelweiss, die im Oktober 2019 ihr neues Album im Wiener Rabenhof-Theater präsentierte.

Für „When I´m enlightened, everything will be better” lud sich die Multiinstrumentalistin (Akkordeon, Ukulele, Gitarre, Klavier) unter anderem den Chellisten Lukas Lauermann und den Violinisten Matthias Frey ein. In ihren Songs wechselt sie zwischen fröhlich und beschwingt, wenn sie von ihrem Zusammenleben mit Kakerlaken singt („The Cockroaches and me“), und traurig melancholisch. Ein wenig erinnert sie dabei an Regina Spector.

Trotz der sensiblen Fragilität ihrer Stimme gelingt es Alicia Edelweiss ihre Hörer:innen zu fesseln. Immer wieder schlüpft sie in neue Rollen und nimmt ihr Publikum auf eine Reise durch ihre Phantasie mit.

„Mit ihr und ihren Liedern auf diese Reisen zu gehen, ist eines der lohnendsten Abenteuer, das die heimische Musik derzeit zu bieten hat!“ schreibt Rainer Krispel über die Sängerin.

TEIL 12: Von Wegen Lisbeth (https://www.youtube.com/watch?v=qJZ5uIG8txI)

Die Band Von Wegen Lisbeth, die 2006 gegründet wurde, startete vor drei Jahren im Fahrwasser von AnnenMayKantereit, die sie zwei Mal auf ihrer Tour begleiten durfte, durch. Im Oktober 2019 spielte sie drei ausverkaufte Konzerte in der Wiener Arena.

Wer keine der begehrten Karten ergattern konnte, kann sich seit kurzem mit ihrem neuen Album sweetlilly93@hotmail.com trösten.

Erinnert der Opener „Wieso“ mit seiner dominierenden Casio-Orgel noch sehr an die Neue Deutsche Welle der achtziger Jahre, so pflegen sie in den anderen Songs eher einem anspruchsvollen Indie-Pop, den sie immer wieder mit ungewöhnlichen Instrumenten wie zum Beispiel einem Kinderglockenspiel anreichern.

In den Texten behandeln sie Alltagsthemen, die aber manchmal ins Skurrile und Böse abdriften. Mein Lieblingssong auf dem Album: „Staub und Schutt“

Einen Besuch lohnt die Homepage www.vonwegenlisbeth.de, auf der sie in einem Blog ihre Fans an ihrem Tourleben, das jetzt in Folge der Corona-Einschränkungen zum Stillstand gekommen ist, teilhaben lassen. Dort kann man die Band von ihren Auftritten bei den großen Festivals im letzten jahr bis zu der Tournee mit AnnenMayKantereit2014 begleiten.

TEIL 11: Anna Mabo (https://www.youtube.com/watch?v=FwXy1UTaqHs)

Anna Mabo schreibt Lieder, die kleine Geschichten aus ihrem Leben erzählen. Das klingt auf dem ersten Blick nicht sehr spektakulär. Spektakulär ist, wie sie das tut. Sparsam instrumentiert, meist nur mit ihrer Gitarre und Mundharmonika schafft sie mit ihren Texten, die sie auf Hochdeutsch mit wienerischen Versatzstücken schreibt, kleine Kunstwerke.

Egal ob sie über den Hund ihrer Oma, ihren Freund, auf den sie sicher nicht eifersüchtig ist, weil sie doch der Ferrari aus dem Gemeindebau ist oder ihre Beziehung zu ihrem Vater singt, Anna Mabo gelingt es, sensible Songs zu schreiben, die, bevor sie in Depression oder Peinlichkeit versinken, in Richtung bitteren Humor und wunderbaren Wortwitz abzubiegen.

Auch sich selbst nimmt Mabo bei ihren ironischen Betrachtungen der Welt aus. So macht sie sich zum Beispiel darüber Gedanken, ob sie auch eine wirkliche Künstlerin sein kann, obwohl sie wirklich in prekären Verhältnissen aufgewachsen ist.

Das Album „Die Oma hat die Susi so geliebt“ ist eines, das bereits beim ersten anhören ins Ohr geht. Es aber eines jener seltenen Glücksfälle, dass auch beim zehnten Mal nicht langweilig wird, weil man immer wieder neue Facetten darin erkennt.

TEIL 10: Yasmo & die Klangkantine  (https://www.youtube.com/watch?v=O8uShZuJ3PM&feature=emb_title)

Begonnen hat die Karriere von Yasmin Hafedh, besser bekannt unter ihrem aka Yasmo, eigentlich als Schriftstellerin, besser gesagt als Poetry-Slammerin. Über den Rhythmus der Sprache ist sie dann zur Musik und zum Rap gekommen. Seit 2015 tritt sie in Begleitung einer Jazz-Kombo unter dem Namen Yasmo und die Klangkantine in Erscheinung.

Letzten Herbst hat sie ihr neues Album „Prekariat & Karat“ veröffentlicht. In ihren Texten bezieht Yasmo Stellung gegen jegliche Form der Diskriminierung, gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie. Formal durchbricht sie Grenze zwischen Literatur und Musik. Ist es noch Poetry-Slam was sie macht, oder ist es schon Rap? Oder ist es nicht egal, Hauptsache es gefällt?

Letztes Jahr kuratierte sie gemeinsam mir Mira Lu Kovacs das Popfest Wien.

TEIL 9: Musik aus Wien auf WIENXTRA (https://www.wienxtra.at/soundbase/infos-von-a-z/stayathome-musik-aus-wien/)

Seit Mitte März die Bühnen und Clubs geschlossen wurden, ist das Angebot an Live-Musik überschaubar. Zumindest im öffentlichen Raum. Virtuell im www wuchs das Angebot sprunghaft an. Viele Künstler:innen veröffentlichen auf Facebook, youtube und Co. unterschiedlicher Beiträge vom langen Konzert bis zum kurzen Song.

Die Mitarbeiter:innen von wienXtra haben sich die Mühe gemacht und sammeln unter dem Hashtag #stayathome: musik aus wien Eventankündigungen und Links zum Thema. Die Stilrichtungen sind weit gestreut und reichen von Opernaufführungen über FM4-Sessions bis hin zu Angebote, bei denen man selbst aktiv werden kann.

Der Kalender wird regelmäßig aktualisiert und reicht im Moment schon bis Mitte Juni. Welchen Event hast du besucht und wie hat er dir gefallen? Schick uns eine PM.

TEIL 8: Ebow (https://www.youtube.com/channel/UCgl3okz3VUPlIG2Swgn3FJA)

Ebow ist Münchnerin, hat kurdische Wurzeln und lebt und arbeitet zu Zeit in Wien. Und wie M.I.A., die sie mit ihrer Musik ermutigt hat, schreibt Ebow explizit politische Texte, die sich gegen Rassismus, Nationalismus, Sexismus und Homophobie wenden.

Waren ihre Tracks zu Beginn noch von orientalischen Beats beeinflusst, näherte sie sich mit ihrem letzten, 2019 erschienenen, Album K4L mehr dem amerikanischen Hip-Hop an. Dabei sieht sie sich aber nicht aufgrund ihrer politischen Texte als Gegensatz zum Gangsterrap, sondern als eine Ergänzung dazu.

Ein Interview, in dem sie über ihre Musik, ihre Community und ihre Identität spricht, findet ihr unter https://taz.de/Rapperin-Ebow-ueber-Identitaet/!5621512

TEIL 7: Kreiml und Samurai (https://www.youtube.com/watch?v=A-nK-UZj1tc)

Rap und Hip-Hop geht nur auf Englisch oder in Hochdeutsch? In jedem Song müssen mindestens drei Mütter beleidigt, fünf Frauen erniedrigt und drei Kilo Koks geschnupft werden? Wenn Du das glaubst, dann solltest du einmal bei Kreiml und Samurai vorbeischauen.

In ihrem Hit von 2018 erklärten die beiden noch, was das Wesen des Wieners ist. Und Wien bleiben sie auch auf ihrem neuen Album „Auf olle 4re“ treu. Nicht thematisch (mit dem Titel Ganz Wien), bleiben Kreiml und Samurai ihrer Heimatstadt treu, auch ihre Texte sind in der Sprache der autochthonen Wiener verfasst.

Ihr versteht ein paar Wörter nicht? Schreibt uns, wir erklären sie euch!

TEIL 6: Mavi Phoenix (https://www.youtube.com/watch?v=MolYRQ6gJrU)

2019 war für Mavi Phoenix ein sehr forderndes Jahr. Nach dem Erfolg des Songs „Yellow“ wurde Mavi als heißeste Aktie im österreichischen Musikgeschäft gehandelt. Mit Spannung wurde das neue Album erwartet. Gegen Ende des Jahres ging er dann mit seinem Coming-Out als Transgender an die Öffentlichkeit.

Das heute erschienene Album „Boys Toys“ steht ganz im Zeichen dieser Transformation. In zwölf sehr persönlichen Songs erzählt Phoenix über sein Outing, wie seine Umwelt damit umgegangen ist und was das alles mit ihm gemacht hat.

Um bei diesem sehr persönlichen Thema ein wenig Distanz zu gewinnen, schafft erschafft er auf dem Album ein junges Alter Ego namens Boys Toys. Diese Figur kommentiert die Songs mit hochgepitchter Stimme.

Unser Anspieltipp: das sehr private und sehr zerbrechliche „Bullet in my heart“ und der Opener „Boys Toys“.

TEIL 5: Beastie Boys (https://www.youtube.com/watch?v=eBShN8qT4lk)

„You gotta fight for right to party!” Dieser Slogan kommt wohl jetzt ein paar Wochen zu früh. Heute solltet ihr lieber zu Hause bleiben und euch auf youtube diesen Song anhören. Er stammt von den Beastie Boys, eine der ersten weißen Hip-Hop-Crew.

Bekannt wurden die Beastie Boys mit ihrem Album „Licensed to Ill“, 1986 von Rick Rubin produziert wurde. Das Album war ein Meilenstein der Rap-Musik, weil es durch den Einsatz von E-Gitarren als Vorläufer von Crossover-Bands wie zum Beispiel den Ref Hot Chilli Peppers gilt.

TEIL 4: M.I.A. (https://www.youtube.com/watch?v=2oDK6_T-rk8&list=PLZqsyBiYZFQ1atmr7Z3zwuXKEQXydy08G)

Mathangi „Maya“ Arulpragasam hat tamilische Wurzeln, kam mit zehn Jahren nach London, studierte nach ihrem Schulabschluss Kunst und Film und startete unter ihrem Pseudonym M.I.A. eine Karriere als Rapperin, Sängerin und Musikproduzentin.

In ihren Songs setzt sich M.I.A. unter anderem mit den Themen Rassismus, Unterdrückung, politische Gewalt und der Migrationsbewegung auseinander.

Wer mehr über die Künstlerin wissen will, sollte sich den Film Matangi/Maya/M.I.A. ansehen, der ihre bewegte Karriere nachzeichnet.

TEIL3: Sukini (https://www.youtube.com/watch?v=8g1Loh6FBBw)

Hip-Hop ist nichts für kleine Mädchen? Rap würdest du nicht deinem kleinen Bruder vorspielen? Dann kennt ihr Sukini nicht!

Sukini hieß nicht immer so. Geboren wurde sie unter dem Namen Nora Hantzsch, später wurde sie unter dem Namen Soukee als Rapperin bekannt. Schon damals setzte sie sich gegen Rassismus und Homophobie ein und beschäftigt sich in ihren Texten mit dem seltsamen Männlichkeitsbild, das in der deutschen Rapszene vorherrscht.

Als Sukini versucht sie ihre Botschaft auch in die Kinderzimmer zu bringen. Dazu setzt sie auf coole Beats und bekannt Figuren (Prinzessin Peach).

TEIL2: Cora E (https://www.youtube.com/watch?v=Bw12Y32vAPc&list=PL6E78A121052DC867)

Und wieder eine Pionierin des deutschen Hip-Hop. Die Rapperin Cora E war eine der ersten Frauen, sie sich in diesem von Männern dominierten Genre durchsetzte. Musikalisch wurde sie durch einen zweijährigen Aufenthalt in New York um 1990 beeinflusst.

Bekannt wurde sie mit dem Song Könnt ihr mich hör´n, den sie 1993 gemeinsam mit Marius No. 1 veröffentlichte.

Cora E. ist eines der wenigen weiblichen Mitglieder der Zulu-Nation, der auch der österreichische DJ DSL angehört.

TEIL1: Advanced Chemestry (https://www.youtube.com/watch?v=hU5j_RqUjas)

Advanced Chemistry zählen zu den Pionieren des deutsch Hip-Hop und brachten 1992 mit „Fremd im eigenen Land“ eines der ersten Rap-Alben in deutscher Sprache heraus.

#ichbleibzaus #songsfortoday #Heldin 

 

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