Initiative Wahlrecht
35% der Wiener:innen dürfen bei Wahlen nicht mitbestimmen.
Sie haben keinen Österreichischen Pass, daher auch keine Möglichkeit der demokratischen Mitbestimmung. So auch bei den Wiener Gemeinderatswahlen am 27. April 2025. Die Wiener Jugendzentren setzen sich im Rahmen der #InitiativeWahlrecht kritisch mit dem Thema auseinander.
Für das gute Zusammenleben leisten Personen ohne österreichischen Pass genauso ihren Beitrag, wie jene mit heimischem Pass. Kommt es zu Wahlen, dürfen sie das plötzlich nicht mehr: Ihnen wird die Mitbestimmung verwehrt. Können 35% der in Wien lebenden über 16-Jährigen nicht mitreden, geht uns ganz schön was ab: viel Potenzial, viele Lebensrealitäten, viel guter Input und viele wertvolle Meinungen & Erfahrungen.
Besonders betroffen sind Jugendliche, die hier aufwachsen und zuhause sind. Ihnen wird durch das fehlende Wahlrecht nicht nur die Möglichkeit zur Mitbestimmung genommen, sondern auch eine Identifikation als Wiener:in und als Österreicher:in erschwert.
Mit der #InitiativeWahlrecht wollen wir Bewusstsein für das Demokratiedefizit schaffen. Auch unsere Jugendzentren-Standorte greifen die Themen Politische Bildung im Allgemeinen und Wahlen im Speziellen auf, gestalten viele spannende Aktionen und bereiten Inhalte niederschwellig auf. Wir wollen Anlass für tiefgehende Gespräche mit (jungen) Menschen schaffen, aufrütteln und sensibilisieren. Wir wollen auch den betroffenen Jugendlichen eine Stimme gegeben.
Nicht-Stimmberechtige: Anzahl stark steigend
Als der Verein Wiener Jugendzentren mit der #InitiativeWahlrecht zur Wien Wahl 2015 gestartet hat, waren es noch 24%. Heute stehen wir bei 35% Wiener:innen ohne Wahlrecht. Weitere Zahlen und Details zu dem Thema finden sich in unserem Positionspapier. Alle diese Fakten führen zu dem Schluss, dass der grundsätzliche Zugang zu den Themen Wahlrecht und Staatsbürgerschaft überdacht werden muss.
Politische Teilhabe darf nicht zu einem Exklusivrecht einer immer kleiner werdenden Gruppe werden!
Bundespräsident:innenwahl 2022
Über 30% der Wiener:innen durften bei der Bundespräsident:innenwahl nicht mitbestimmen.
Die Wiener Jugendzentren setzten sich im Rahmen der #InitiativeWahlrecht mit der Kampagne #wien30 erneut kritisch mit dem Thema auseinander und stellten folgende Frage:
Was bleibt, wenn Eine:r von Drei fehlt?
Wir machen in Wien viel gemeinsam, aber bei der Bundespräsident:innenwahl 2022 fehlte fast jede dritte Person.
Es geht uns ganz schön was ab in Wien! So wie bei der Bundespräsident:innenwahl 2022, wo eine halbe Million nicht stimmberechtigt war, weil sie keinen österreichischen Pass hat.
Auch unsere Jugendzentren-Standorte haben sich bei unserer Kampagnen-Aktion beteiligt! Eine gute Gelegenheit, um mit den Jugendlichen gleich Themen wie Wahlrecht und Wahlbeteiligung aufzugreifen. Alle Videoclips findet ihr auf unserem YouTube-Channel.
Wiener Gemeinderatswahlen 2020
Wir sind schon lange an dem Thema dran
Auch rund um die Wiener Gemeinderatswahlen 2020 haben wir mit der Kampagne #wien30 auf das Thema aufmerksam gemacht. Es ist uns gemeinsam mit Partner:innen gelungen, das Thema breit in den Medien und im öffentlichen Diskurs zu setzen. Es haben sehr viele Menschen drüber diskutiert. Hier könnt ihr euch einen Überblick über unsere damaligen Aktivitäten verschaffen:
30 Prozent - Der Song
Die zwei Rapper TwoScales haben einen 30 Prozent-Song geschrieben, die Beats dafür entwickelt und gemeinsam mit dem jungen Filmemacher Ufuk und dem Team von Back on Stage 16/17 ein berührendes Musikvideo gedreht.
Kampagnen-Videos mit Piiiiep
Gemeinsam mit CU television haben wir für #wien30 Porträts von jungen Nichtwählendürfer:innen produziert. Arton, Kiki, Ibo und Amelie erzählen ihre Geschichte, allerdings... Hoppala, was ist hier passiert? Wir machen hörbar, was bleibt, wenn 30% fehlen!
Alle Videoclips findet ihr auf unserem YouTube-Channel.