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3. Mai 2021

Gegen Gewalt an Frauen

Neun Frauen wurden seit Jahresbeginn von ihren (Ex-)Partnern ermordet. Es braucht ein Ende dieser Gewalt. Es braucht eine tiefgreifende gesellschaftspolitische Veränderung in unserem Land. „Die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen sind keine individuellen Akte, sondern Teil patriarchaler Strukturen.“ schreibt die Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie1. Und weiter: „Es bedarf einer grundlegenden Veränderung unseres gesellschaftlichen Verständnisses, was Frauen und Männer ausmachen würde. Das gesellschaftliche Machtungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, die Benachteiligungen und Diskriminierung von Frauen und die Überhöhung von Männlichkeit stellen das größte Hindernis zur Überwindung von Gewalt gegen Frauen und zur Herstellung von Geschlechtergleichheit dar.“1

Wichtiger Bestandteil der gesellschaftspolitischen Lösungen gegen Gewalt gegen Frauen ist Prävention. Präventiv wirkt zum Beispiel die Offene Jugendarbeit in ihrer ganzen Breite mit gendersensibler Buben- und Mädchenarbeit. Alternative Männlichkeitsbilder und nachhaltige Bewältigungsstrategien sind dabei besonders für junge Männer Thema. Erfolgreich ist die präventive Arbeit dann, wenn pädagogisches Personal Raum und Zeit hat, tragfähige Beziehungen zu den Jugendlichen aufzubauen. Erst durch belastbare Beziehungen und Kontinuität können sensible Themen besprochen und identitätsstiftende Prozesse angestoßen werden.

Ein Beispiel: Jungs, die es gelernt haben, Homosexualität herabzuwürdigenden oder Mädchen nicht ernst zu nehmen, hören nicht einfach damit auf, wenn wohlmeinende Erwachsene es ihnen erklären. Nein, es braucht Zeit, Raum und Beziehung, um Denkanstöße zu geben, zu irritieren, immer wieder dranzubleiben, Konflikte auszuhalten, persönlichen Realitäten der jungen Männer zu kennen und ihnen alternative Handlungsweisen vorzuleben.

Folgerichtig brauchen tatsächlich wirksame Maßnahmen, professionelle Strukturen und erfahrenes Personal. Ein Glück, dass dies in der Offenen Jugendarbeit vorhanden ist.

In unseren Genderleitlinien lest ihr mehr zu unserer genderkompetente Jugendarbeit. 

 

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:

  • Frauenhelpline: Telefonnummer 0800/222 555, rund um die Uhr erreichbar, kostenlos
  • Frauenhotruf: Telefonnummer 01/71 71 9, rund um die Uhr erreichbar, kostenlos
  • die möwe, Beratung für Kinder und Jugendliche: Telefonnummer 01/532 15 15 (Mo-Do 9-17 Uhr, Fr 9-14 Uhr), Online-Beratung, kostenlos

 

 

(1) Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie

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