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19. Juni 2024

Word Up! Brigittenau

Jugendparlament feiert 20-jähriges Jubiläum

„Ich wünsche mir für den 20. Bezirk neue Basketballkörbe mit richtigen Netzen“, sagt der 13-jährige Schüler Nihat im Rahmen des Jugendparlaments Word Up! 20. Bei dem Beteiligungsprojekt haben Schüler:innen die Möglichkeit ihren Bezirk zu gestalten, mitzubestimmen, Demokratie zu erleben und ihre eigenen Ideen für ihre direkte Wohn- und Lebensumgebung einzubringen – und das seit 20 Jahren.

Foto von Schüler:innen beim Word Up 20 Delegiertentreffen.

In Klassenworkshops, Delegiertentreffen, Plenarsitzungen und Begehungen erarbeiteten auch heuer rund 500 Schüler:innen der siebten Schulstufe ihre Vorschläge und diskutierten sie mit der Bezirksvorstehung und Vertreter:innen der Magistratsabteilungen. Begleitet wurden sie dabei von Jugendarbeiter:innen aus dem 20. Bezirk. Beim Abschlussplenum am 19. Juni in der Millennium City konnten die Schüler:innen abstimmen.

Die Vorhaben mit den meisten Stimmen werden nun umgesetzt. Dafür stellt der Bezirk Brigittenau dem Jugendparlament ein eigenes Word Up!-Budget zur Verfügung – und zwar 60.000 Euro. Die Schüler:innen entschieden sich dieses Jahr u.a. für größere Fußballtore im Allerheilgenpark, gemütliche Hängematten im Hugo-Gottschlich-Park, eine lange Rutsche soll im Motarapark kommen.

Foto von Schüler:innen und der Bezirksvorsteherin des 20. Bezirks Christine Dubravac-Widholm beim Word Up 20 Delegiertentreffen.

Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm gemeinsam mit Schüler:innen des Word Up! 20 Jugendparlaments.

„20 Jahre Word Up! Jugendparlament in der Brigittenau ist eine Erfolgsgeschichte, von der alle Brigittenauerinnen und Brigittenauer profitieren. Die Möglichkeit auf diesem Weg den Bezirk mitzugestalten, wird von den jungen Menschen seit zwei Jahrzehnten begeistert angenommen. In allen Parks des 20. Bezirks finden sich die Ideen der Jugendlichen, die zusammen mit den magistratischen Dienststellen umgesetzt wurden. Mir persönlich ist sehr wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler unser Verständnis von Demokratie vermittelt bekommen und erleben können, wie Parlamentarismus funktioniert“, sagt Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm beim Abschlussplenum am 19. Juni in der Millennium City.

Die Themen der Jugendlichen im Vordergrund

Bei Word Up!, das es auch in anderen Wiener Bezirken gibt und vom Verein Wiener Jugendzentren initiiert wurde, werden die Schulklassen von jeweils zwei gewählten Delegierten vertreten. Die Anliegen der Schüler:innen sind vielfältig, ein großer Fokus liegt auf der Infrastruktur, vor allem in den öffentlichen Parks im Bezirk. So fordern die jungen Delegierten beispielsweise mehr Sitzbänke, Fitness- und Klettergerüste oder Wasserbrunnen. Dabei denken die „Nachwuchs-Politiker:innen“ oft auch an andere Gruppen in den Parks, wie der 14-jährige Taha: „Im Sachsenpark und im Denispark bräuchten wir mehr Bänke für die Älteren oder mehr Rutschen, wo meine kleine Schwester dann spielen könnte.“

Foto von Schüler:innen beim Word Up 20 Delegiertentreffen.

Die Jugendlichen beschäftigen sich auch oft mit Umweltthemen und wünschen sich etwa an unbenutzten Flächen in der Stadt Grünflächen oder mehr Mistkübel im öffentlichen Raum. Auch soziale Themen, wie ein entschiedenes Auftreten gegen Rassismus oder Sexismus, werden diskutiert und in weiterer Folge zum Beispiel in Form einer öffentlichen Kreideaktion oder einer Plakatkampagne an Schulen bzw. im Bezirk umgesetzt. Gerade in den vergangenen Jahren sind auch vermehrt kleinere Social Media-Kampagnen auf die Beine gestellt worden. Die Jugend verschafft sich Gehör und wird dabei von Jugendarbeiter:innen und dem Bezirk unterstützt.

Austausch zwischen Jugendlichen und Erwachsenen auf Augenhöhe

„Wir sehen bei Beteiligungsprojekten wie diesen immer wieder, wie sehr die Jugendlichen Spezialist:innen für ihre eigene Umgebung sind. Umso wichtiger ist es, dass ihre Bedürfnisse und Ideen von Politik und Verwaltung ernstgenommen werden. Dafür braucht es vor allem Austauschmöglichkeiten zwischen Jugendlichen und Erwachsenen“, betont Lukas Mayer, Leiter des Jugendtreffs BasE 20.

„Bei Word Up! geht es um Demokratie, um Mitbestimmung und um die tatsächliche Umsetzung von Ideen. Es macht einfach Spaß die Jugendlichen jedes Jahr bei diesem Prozess zu begleiten“, ergänzt Back Bone 20-Geschäftsführer Thomas Faul.

Foto von Schüler:innen und der Bezirksvorsteherin des 20. Bezirks Christine Dubravac-Widholm beim Word Up 20 Delegiertentreffen.

Word Up! 20 wird von der Jugendarbeit im 20. Bezirk – das sind der Verein Wiener Jugendzentren mit dem BasE 20 sowie die Mobile Jugendarbeit von Back Bone 20 – gemeinsam mit den Brigittenauer Schulen und dem Bezirk umgesetzt.

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