Das Jugendzentrum Rennbahnweg hat im Rahmen seiner Herausreichenden Arbeit ein 14-jähriges Mädchen kennengelernt, das im Rollstuhl sitzt. Regelmäßige Kontakte zu ihr stärkten die Beziehung und bald kam die Frage auf, ob und wie sie das Jugendzentrum besuchen könnte. Als im Souterrain gelegene, 45 Jahre alte Einrichtung konnten die Anforderungen der Barrierefreiheit (noch) nicht erfüllt werden. Zu viele Stufen für einen 120 Kilogramm schweren, elektrischen Rollstuhl.
Die Suche nach einer Lösung endete bei einer Fachfirma für Liftsysteme, die mehrere Angebote parat hatte. Als temporäre Lösung wurde die „Raupe“ ausgewählt, eine Konstruktion, bei der der Rollstuhl auf eine fahrbare Plattform gefahren, dort befestigt und mittels langer Gummiketten über die Stufen hinauf und hinunter befördert werden kann.
Bei der Einschulung für die Bedienung dieses massiven Gerätes variierten die Eindrücke unter den Mitarbeiter:innen zwischen Respekt, erhöhter Angstschweißproduktion und Entschlossenheit. Die Maschine erwies sich allerdings als sicher und einfach in ihrer Handhabung. Der ganze Prozess dauert ca. 10 Minuten, dann ist das Mädchen samt Rollstuhl in (oder wieder vor) der Einrichtung. Sie selbst ist überglücklich mit dieser Lösung und nimmt auch die langsame, laute und aufsehenerregende Fahrt mit der „Raupe“ gelassen hin.
Das Jugendzentrum Rennbahnweg hat versucht, Barrieren abzubauen und für das Mädchen im Rollstuhl ist es definitiv gelungen. Die Einrichtung freut sich aber schon auf die zukünftig geplante Sanierung im Bereich der Barrierefreiheit, die Inklusion künftig leichter und niederschwelliger machen soll.
Jugendzentrum Rennbahnweg, Baldur Sailer und Sarah Tomasetig