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15. April 2020

Wir arbeiten weiterhin im Team

Teams go online!

Digitalisierung, Social Media und Videokonferenzen haben in der Arbeitswelt schon lange Einzug gefunden. Auch für uns Jugendarbeiter_innen sind das teilweise keine neuen Themen. Doch wer hätte gedacht, dass wir so schnell, so ungeplant und vor allem so ausschließlich in den virtuellen Raum abtauchen müssen. Erst war es ein Schock, doch die Herausforderung wurde angenommen und wir machen – wie eventuell auch für die Jugendarbeit typisch – das Beste daraus und sehen dieses Neue auch als eine Chance.

Ein Großteil unserer Arbeit besteht aus Kommunikation. Wir plaudern nicht nur mit der Zielgruppe viel, vor allem die Absprache und gegenseitige Unterstützung im Team ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Wie funktioniert nun dieser Austausch auf Distanz in Corona-Zeiten?

Es fühlte sich für mich erst etwas schräg an – Videokonferenz?!? Meine Geschäftsführung, andere Vorgesetzte und alle anderen Leitungen können jetzt gucken, wie ich wohne und lebe („OMG, muss ich jetzt zu Hause Jeans tragen, ich liebe meine alten Jogginghosen?!?“). Wie geht es meinem Team damit, wenn ich mehr Einblicke habe als sonst? Was macht das mit uns? Wird das gut funktionieren? Doch es war diesmal nicht die Zeit, die diese „Wunde“ heilte. Es war vielmehr die Art und Weise, wie wir auch vor den Bildschirmen miteinander umgegangen sind – locker, mit Humor und Achtsamkeit. Wir alle mussten und müssen erst lernen. Und das tun wir mit Freude!

Die Kommunikation funktioniert gut und rennt über unterschiedliche Kanäle, Old School am Telefon, via Messenger- und Videokonferenzdiensten, eins zu eins und in Gruppen. Eigentlich alles so wie vorher, nur halt nicht im selben realen Raum, allerdings um ein wesentliches Element erweitert – das persönliche Umfeld. Manchmal huscht ein Kind oder ein Haustier über den Bildschirm, hie und da wächst auch ein Einhorn (keine Sorge kein echtes, nur mein Plüscheinhorn) in das Blickfeld, weil meine Familie sich grad einen Spaß mit mir erlaubt. Mal ist es mehr oder weniger aufgeräumt, mal sitzt wer in der bequemen Jogginghose und manchmal frisch gestylt wie immer, weil gerade ein Video für Social Media produziert wurde.

 

Bei uns im Team herrscht eine echt feine und offene Atmosphäre. Mich freut es sehr, mehr von meinen Kolleg_innen zu wissen, als das, was sie in der Arbeit tun. Ich freue mich, ihren Kindern zu zu winken und wenn ihre Haustiere, genauso wie mein Hund Maxi, nicht verstehen, warum wir zu Hause sind und ständig vor irgendeinem Bildschirm hocken. Diese von der Teamzeit geopferten fünf bis zehn Minuten blödeln, bereichern unser gemeinsames Tun immens. Sie machen diese schräge Situation wieder „echt“ und greifbar. Ja wir sind zu Hause, wir arbeiten von zu Hause, wir sind immer noch die, die wir sind.

 

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Diese Art von Menschlichkeit erlebe ich auch im gesamten Verein und auch bei spacelab. Die Teams vernetzen sich online, tauschen sich aus, unterstützen sich wo es nur geht, finden immer neue Plattformen und vor allem, die Menschen fragen sich nun sehr aufrichtig gegenseitig: „Wie geht es dir (jetzt)?“.

Corona bedeutet also einen weiteren großen Schritt in Richtung Digitalisierung zu machen. UND eines wird hierbei sehr deutlich. Maschinen sind immer nur so gut, wie die Menschen, die sie bedienen. Es kommt nicht so sehr auf die Plattform und die Technik an, viel mehr auf die Menschen, mit denen ich meine Online-Zeit teile. Ich schätze mich glücklich, in einem Team, in einem Verein zu arbeiten, wo die Mehrheit das Jetzt als Chance sieht, wo vieles ausprobiert wird, miteinander weiterhin geredet wird und vor allem auf einiges nicht vergessen wird: der Spaß an der Sache, Leichtigkeit und Vielfalt in der Arbeit. DANKE Verein Wiener Jugendzentren, DANKE spacelab, dass wir so sind, wie wir sind!

Moni Rinner, Leiterin Offener Raum, AusbildungsFit spacelab_gestaltung und spacelab_umwelt

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