Breitflächiges Präventionsprogramm für gewalt- und angstfreie Schulen mit besonderen Herausforderungen
Was ist das Ziel?
Ziel des Programms „Respekt: Gemeinsam stärker!“ ist eine angstfreie und gewaltfreie Schule, ganzheitlich und prozessorientiert an zehn Wiener Mittelschulen voranzutreiben!
Wieso gibt es dieses Programm in Schulen?
- Die Schule hat für Kinder und Jugendliche maßgeblich sozialisierende Wirkung
- Neben der Wissensvermittlung konfrontiert Schule junge Menschen mit sozialen Regeln des Zusammenlebens
- Unsere pluralistische Gesellschaft spiegelt sich mit all ihren Chancen, Herausforderungen, Ungleichheiten und sozialen Hierarchien in der Schule wider
- Gegensteuerung bei Diskriminierungen, gruppenbezogenen Abwertungen und Gewalt ist notwendig
Warum macht das der Verein Wiener Jugendzentren?
- Mitarbeiter_innen des Vereins Wiener Jugendzentren (VJZ) bringen als Prozessbegleiter_innen fachliche Expertise aus der außerschulischen Jugendarbeit ein
- seit 40 Jahren erfolgreich Präventionsarbeit mit Jugendlichen
- Schwerpunkte sind Genderpädagogik und genderspezifische Inhalte, Demokratie und Jugendbeteiligung, Empathiefähigkeit und Resilienz, Umgang mit Vielfalt und Pluralität in der Klasse sowie Umgang mit Sozialen Medien
Wer ist im Leitungsteam vertreten?
- Koordination durch Programmleiterinnen Petra Loinger (VJZ) und Laura Schoch (MA 13)
- Verein Wiener Jugendzentren als Programmverantwortliche
- MA 13 – Bildung und Jugend
- MA 57 – Frauenservice
- Bildungsdirektion Wien
- Büro „think.difference“
Was bekommen die Schulen?
- Schulische Organisationsentwicklung
- Fortbildung für Lehrer_innen
- Pädagogisches Arbeiten mit Schüler_innen
- Angebote und Beratungen für Erziehungsberechtigte
Was heißt das jetzt genau?
- Erlebnispädagogik zum Kennenlernen der neuen Schüler_innen
- Kreative Schulwandgestaltung
- Gewaltfreie Kommunikation mit Lehrer_innen
- Pazmaniten-Rap
- Workshops mit Schüler_innen zu Mobbing
- Etablierung geschlechtssensibler Raum
- Coaching für Direktor_innen
- Fortbildung für Lehrer_innen zu Heterogenität im Klassenzimmer
- Workshops zu Zivilcourage und Antirassismus
- Etablierung geschlechtssensibler Raum
- Coaching für Direktor_innen
- Fortbildung für Lehrer_innen zu Heterogenität im Klassenzimmer
- Workshops zu Zivilcourage und Antirassismus
- Elterncafés
- „Walk of Respect“ (Manual für einen Stationenbetrieb)
- Kreative Kunstprojekte
- Info-Veranstaltungen und Beratung für Erziehungsberechtigte
- Workshops zu Demokratie und Partizipation
- Theaterprojekte mit Genderschwerpunkt
- Selbstverteidigung mit Mädchen*
- Partizipative Leitbilderstellung
- Begleitung von Schüler_innen mit Fluchterfahrung
- Fokusgruppen zur Themenerhebung der Erziehungsberechtigten
Wer setzt die Workshops und Fortbildungen um?
Für die Umsetzung der pädagogischen Inhalte arbeiten wir mit erfahrenen, professionellen Organisationen zusammen:
Afya (interkulturelle Gesundheitsförderung), Büro trafo.K (Kunstvermittlung), Demokratiezentrum Wien, Drio* Interface (Gewaltprävention), EfEU (Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle), FEM/MEN (Gesundheitszentrum für Frauen und Mädchen/Burschen), Future together (Erlebnispädagogik), Gewaltfreie Kommunikation (Elternwerkstatt), IZ (Verein zur Förderung von Vielfalt, Dialog & Bildung), OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung), Poika (Verein zur Förderung von gendersensibler Bubenarbeit), Safer Internet, sprungbrett für Mädchen* (Beratungsstelle), Starke Stimmen (Umsetzung sozialkritischer Theaterprojekte), Team Präsent (Institut für Gewaltprävention und Beziehungskultur), Theater der Unterdrückten, Zara (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit)
Mit wem kooperieren wir noch?
Coaches: Ruth Picker und Tanja Dobart; EDUCULT – Denken und Handeln in Kultur und Bildung (Evaluation des Programms); Begleitung der Elternarbeit: Regina Blümel; Kinderfreunde; Kinder- und Jugendanwaltschaft; Landesverband Wien der Elternvereine an verpflichtenden öffentlichen Bildungseinrichtungen; Leitbilderstellung: Elisabeth Hanzl und Florian Sturm; MA 11 (Schulkooperationsteams); MA 17; Pädagogische Hochschule Wien; wienXtra
Welche Schulstandorte sind dabei und wer ist vom VJZ zuständig?
Welche Zugänge und Wirkungsebenen gibt es im Schulalltag?
- individuelle Ebene: Konfliktfähigkeit und Konfliktlösungsstrategie, Zivilcourage, Solidarität, Empathie und demokratiepolitisches Bewusstsein
- sozialräumliche Ebene: Interaktion, Begegnung, Kommunikation und konstruktive Auseinandersetzung zwischen Schulpartner*innen und Interessensgruppen
- gesellschaftliche Ebene: Prävention, Beitrag zu physischer und psychischer Gesundheit, Resilienz, Vorbeugung gegen Gewalt, Sucht, Jugendarbeitslosigkeit,
Kriminalität und Extremismen
Was bisher geschah?
Nach einer intensiven Vorbereitungs- und Entwicklungsphase folgten die Programmvorstellung und Themenerhebung an den fünf Schulen des ersten Durchgangs und die Zuteilung der Kooperationspartner_innen anhand der schulspezifischen Themenlagen. Eine feierliche Auftaktveranstaltung im Rathaus gab im Februar 2020 den Startschuss für die Umsetzung von „Respekt: Gemeinsam stärker“. Leider kam es durch die COVID-19-Pandemie immer wieder zu Unterbrechungen, die Schulworkshops konnten – wie so vieles – nicht in geplanter Form stattfinden. Ende 2020 bzw. Anfang 2021 erarbeiteten wir in Kooperation mit wienXtra ein Leitbild-Konzept für die „Respekt: Gemeinsam stärker“-Schulen. Im Frühjahr 2021 konnte schließlich mit den fünf Schulen des zweiten Durchgangs gestartet werden, zusätzlich fand eine Themenerhebung der Erziehungsberechtigten (Fokusgruppen) durch FEM/MEN statt.
Was haben wir bis jetzt gelernt?
- Jeder Schulstandort ist einzigartig und muss woanders abgeholt werden
- Schulen haben komplexe Strukturen, was für alle Akteur_innen herausfordernd ist
- Es gibt viele interessierte und engagierte Schüler_innen, Lehrer_innen und Direktor_innen
- Die COVID-19-Pandemie verlangt viel Flexibilität von uns allen!
Petra Loinger, VJZ-Programmleiterin